Der Song «River Is Rising» ist nicht nur ein Titel des letzten Albums des Zylinder- und Sonnenbrillen tragenden Guns n› Roses (GnR) Gitarristen Slash sondern dient auch als gleichnamige Promotion- resp. Tourneebezeichnung welche ursprünglich – damals – im Februar 2022 gestart ist.
Da jedoch ab mitte 2022 bis Ende 2023 weitere Tourverpflichtungen mit Guns n› Roses auf dem Programm stand, musste das Soloprojekt «SLASH feat. Myles Kennedy & The Conspirators» (SMKC) kurzum pausieren.
Vergangenen Diensttagabend war es dann soweit; anlässlich der Forsetzung besagter «Rising-Tour» spielten Slash, Myles Kennedy sowie die Conspirators aka Todd Kerns (Bass), Brent Fitz (Schlagzeug) und Frank Sidoris (Gitarre) in der Limmatstadt (Hallenstadion).
Für den Auftritt wurde das Hallenstadion «halbiert» – die Bühne stand in der Mitte und der Zuschauerraum war folglich auch minimalisiert. Was zwar ein «näher dran» vermittelte hatte auch einen «faden» Beigeschmack. Wenn man an frühere Slash-Shows denkt, welche eher in kleineren Locations spielten, fehlte genau dieses typische Feeling für ein Rock-Konzert – die stickige, enge, kleine aber feine Venue. Slash spielte solide seine Songs, keine grossen Interaktionen mit dem Publikum, Alter Bridge Frontman Myles Kennedy trug bei der Interpretation der Songs etwas mehr Karma ins Publikum.
Die «Reiser» und «Showmacher» – abgesehen von Slash bei seinen Solis – waren jedoch die Mitstreiter; die Conspirators. Vorab «Mr. Dammit» (wie der Basisst Todd Kerns sich selber als Synonym nennt) brachte die geballte Ladung an Rock-Attitute mit nach Zürich. Vom linken Bühenrand zum rechten und zurück. Zusätzlich übernahm der 56-jährige – wie schon bei früheren Show – für die Songs «Always On The Run» (ein Lenny Kravitz Cover), «Perfect Crime» (GnR Cover) und «Dr. Alibi» (aus dem ersten Slash Album «SLASH», 2011)» den Gesang. Fitz, der Mann für die Drums, leistete – im Schweiz-Trikott – ebenfalls grossartige Arbeit, genau wie der Mann «Stage Right» – Frank Sidoris, welcher an diesem Abend bereits einen Einsatz beim Support-Act Mammoth WVH an der Gitarre hatte.
Im Gegenzug zu früheren SMKC-Tourneen verzichtete der Protagonist diesmal komplett in der Setlist auf Hits der GnR-Erä (Ausnahme: siehe oben «Perfect Crime«) und spielte seine Songs aus den drei früher veröffentlichten Alben.
Es hat sich ohnehin einiges getan, seit dem letzten Gig (2019) der fünf Musiker auf Schweizer Boden. Nebst neuem Album («Album «4», 2022) gab es auch eine technische Optimierung in Form des eines Wechsels seiner Verstärker-Anlage. Nach 30 Jahren intensiver Zusammenarbeit mit dem Verstärkerhersteller Marshall welchselte der Rockgitarrist Ende 2023 zum Anbieter «Magnatone Amps».
Doch ist es noch etwas gewöhnungsbedürftig, dass hinter dem Mann mit der typischen Gibson «Les Pauls» Gitarre, seinem Zylinder und die Locken nicht mehr die grossen Marshall-Stacks stehen, immerhin wurde auch mit dem neuen Hersteller eine sog. Signatur-Kollektion lanciert und ziehen vortan das Bühnenbild.
Stichwort Support-Act: Zum Einstimmung auf den Abend ist mit auf der «Slash, Myles Kennedy and The Conspirators»-Tour die Band Mammoth WVH. Eine Rockband welche ebenfalls aus Los Angeles stammt und dessen Sänger kein geringerer ist als Wolfgang Van Halen; Sohn des legendären Gitarristen Edward «Eddie» Van Halen.
Die Band spielte während den 30 Minuten soliden, typischen und lauten L.A.-Rock, welcher ebenfalls in einem kleineren Club-Location noch mehr zur Gelten gekommen wäre. Die vier Musiker (am Schlagzeug Ex-Tremonti- Drummer: Garrett Whitlock) heizten den Zuschauenden denoch ortenlich ein – und wenn Wolfgang sein Tapping zum Besten gibt, erkennt man die Abstammung sofort – Ein Van Halen durch-und-druch – ein grossartiger Musiker, welcher sicherlich noch von sich hören lässt.
(All Photos: artBLVD21-Photography.com)