Circa eine Meile nach der Abzweigung vom Sunset Blvd auf den legendären Laurel Canyon Boulevard erreicht man auf der rechten Seite stehend eine kleine «Insel» welche den Canyon Country Store beheimatet. Unscheinbar liegt er am Strassenrand, die von der Sonne ausgebleichten Graffitis im Stil der Hippie Ära zeugen von vergangener Geschichte.


Das Sonderprogramm»Laurel Canyon» ist eine Hommage an den gleichnamigen Canyon in den Hollywood Hills von West Hollywood. Die Musikstücke sind handverlesen und bringen während vier Stunden das Feeling von «Life at the Caynon» und dessen Spirit zurück.


…Der kleine Markt und Feinkostladen war ein in den frühen 60er Jahren ein Hit. Nicht nur wegen den Lebensmittel, welche somit bequem im Canyon gekauft werden konnten, sondern auch für die Zusammenkünfte von Künstlern und Musikern. Auf dem Höhepunkt der Gegenkulturbewegung der 1960er Jahre wurde Laurel Canyon die Antwort Südkaliforniens auf Haight-Ashbury in San Francisco. Aber statt psychedelisch fokussierter Performer wie Jefferson Airplane und Grateful Dead wurde der Canyon zu einem abgelegenen Zufluchtsort für die Bohemien-Künstler, darunter und vorab: Jim Morrison, Joni Mitchell, Carole King, Peter Tork mit The Monkees und die Byrds.

Während den 60er und 70er Jahren fungierte der Laurel Canyon Country Store als Treffpunkt für diese Musiker, welche zusammen Lieder schrieben (auch Eric Clapton sowie Robert Plant und Jimmy Page (Led Zeppelin) waren mit von der Partie) und  auf der vorderen Terrasse des Marktes jammten. Mitchell schrieb «Ladies of the Canyon» und Crosby, Stills, Nash & Young (Damals war Neil Young noch Bestandteil der Band) schrieben mit «Our House» ein Song über die Nachbarschaft.

Auf der Hauptverbindungsstraße zwischen dem San Fernando Valley und Hollywood standen die Künstler im Freien. Cass Elliot von the Mamas and the Papas lebte vorerst im Keller des Ladens (heute ein schicker Weinkeller), wo sie «Zwölf Dreißig» schrieb, wohl besser bekannt durch ihren Chor «Junge Mädchen kommen zum Canyon».

In den 80er Jahren verlagerte sich der Canyon vom «Bohemienkern» in eine abgelegene Enklave und Rockstars strömten in die Nachbarschaft, um ein ruhiges Leben zu führen. Aber die Legenden von damals besuchten weiterhin den Country Store auf der Suche nach ihren Lieblingswaren, einschließlich Schokolade. Mick Jagger kommt für die «English Kit Kats » vorbei, während David Bowie immer wieder Flakes kaufte, damals seine Lieblingsschokolade von «Cadbury».

Besucht man den Store heute, knapp 50 Jahre später ist nur noch nuancenhaft der damalige Zeitgeist und Spirit zu spüren in Folge ein paar alten Konzertplakaten im Innern wie auch die übergebliebenen Bemalungen welche zunehmend mehr und mehr durch die Sonne ausgebleicht werden.