Awesome Guitar Parts #8

Mit dem gleichnamigen Soundtrack Album zu Bruce Brown’s Surf Movie «Endless Summer II» (1994)  wurde Gary Hoey als Gitarrist weltweit bekannt.

Besucht man seine Youtube Seite, so stoplert man früher oder später über eine Live-Coverversion des Surfklassikers «Pipeline» (orig. von The Chantays (1962)). Nur schon das Intro zum Song lässt ahnen was in den kommenden dreieinhalb Minuten kommt. Der US-amerikanische Gitarrist dreht so richtig auf. Diese fühlbare Enerige welche sich mit den ersten Tönen Richtung Publikum entlädt bringen pure Leidenschaft an den sechs Saiten seiner Fender mit.

Youtube by: Hoey Old Channel

Egal ob süffisante Licks, knackige Riffs oder wildes shredding – Hoey’s Gitarrenklänge katapulitieren uns direkt raus auf das offene Meer, man kann sich treiben lassen, wird mitgezogen und zurück katapultiert, man spührt den drive, verfällt dem Rhythmus und lässt sich umgehend mitziehen; zeitgleich verfällt man widerkehrend dem Sog dieses Sounds, man spürt förmlich die aufbauende aber unsichtbare Kraft des Songs.

Man kann die typische Surfszene vor dem geistigen Auge ausmachen, die schwül-warme Luft, der heisse Sand unter den Füssen sowie die erfrischende Brise welche vom Pazifik her an Strang getragen wird.
Man läuft auf die Brandung zu, fühlt das kühle Wasser an den Knöcheln, während man sich mit Schwung auf sein Brett legt und zeitgleich zu paddeln beginnt – raus auf das Meer. 
In der Ferne sieht man die brechenden Wellen, hört den Donner wenn die rollende Walze auf die glatte Wasseroberfläche schlägt, sieht die bunte Farbsilhouette welche zusammen mit der Gischt explosionsartig aus der Pipline gegrückt wird. 

Youtube by: Feelin Proggy

Hoey’s Spielfreude fesselt und steckt an, man beginnt unbemerkt mit dem Fuss zu wippen, pfeift den Refrain mit – zeitgeleich dreht man am Volume-Regler – dass geht noch lauter; ja es muss laut – sehr laut gehört werden damit die ganze Kraft des Songs gewaltig über einem zusammenbricht.

Dass Hoey seine sechs Saiten beherrscht sehen und hören mittlerweile alle welche auf soliden Gitarrensound stehen. Dass der Musker aber auch ein grossartiger Produzent ist, erfährt man erst, wenn man das Booklet von Lita Ford’s Album «Living Like A Runaway» (2012) genauer studiert.
Hoey und Ford verbinden eine lange gemeinsame Freundschaft und teilen ihre Vorliebe zu dem sechs-saitigen Insturment.

Gary Hoey war in seiner Vergangenheit auch mit anderen – grossartigen Gitarristen – wie Brian May, Joe Satriani oder Peter Frampton auf deren Tourneen mit von der Partie. 2010 war es als Support auf Jeff Beck’s US-Tournee.

Bis zum heutigen Zeitpunkt veröffentlichte Hoey 18 Alben. Nebst dem eingangs erwähntem Soundtrack zu «Endless Summer II» steuerte Hoey seinen Gitarrenpart bei den  Songs in „Office Space“, „Deck The Halls“ mit Danny Devito und «Beethoven III» bei.

Gary Hoey gilt zurecht als einer der 100 besten Gitarristen aller Zeiten.

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