Wer wieder einmal das Live-Album «LIVE AT THE KEYCLUB» der Glam-Metal Band Cinderella in der Hand hält, während Tom Keifer mit seinen Musikern das druckvolle «Push, Push» zum Besten gibt, überlegt sich vielleicht: wo genau war dieser «KEYCLUB»?
Im Inlay steht: «Recorded live at The Key Club, Hollywood – 1998«. In der Annahme, dass besagte Location am legendären Sunset Strip liegt – unweit der weiteren Clubs wie das «Whisky a GoGo», dem «Roxy Theatre» oder dem «Rainbow Bar & Grill» Club liegt nicht mal so falsch. Aber – der Club gibt es nicht mehr – obwohl dieser ursprünglich eine ganz interessante Vergangenheit hatte und Sprungbrett vieler Glam-Metal Bands war, sowie eine wichtige Rolle im Rock- und Nightlife Business in Hollywood spielte. 

Der Key Club war vor seiner Umbenennung (1998) auch als «Billboard live» bekannt – noch viel bekannter war der Club jedoch unter seinem Originalnamen: «GAZZARRI’S on the strip, Hollywood».

Gazzarri’s war ein legendärer Nachtclub auf dem Sunset Strip in West Hollywood und über Jahrzehnte ein zentraler Bestandteil der Musikszene von Los Angeles. Von den 1960er bis in die frühen 1990er Jahre traten hier Bands wie Mötley Crüe, Guns N› Roses, RATT oder Poison auf, bevor sie Weltruhm erlangten – darunter The Doors und Van Halen, die als Hausbands spielten. Auch als Kulisse für das Musikvideo zu Huey Lewis and the News’ Hit «The Heart of Rock and Roll» (1984) fand der Club seinen Platz in der Popkultur.

Photo: Gazzarri’s, 1976, Ed Ruscha. Negative film roll: 9009 headed west (Image 0037). Part of the Streets of Los Angeles Archive, The Getty Research Institute. © Ed Ruscha

Photo: Google Maps (Print Screen)

Gelegen an der Ecke Doheny und Sunset Boulevard, nur wenige Schritte vom «Rainbow Bar & Grill» und dem «Roxy Theatre» entfernt, war Gazzarri’s in den 1980er Jahren ein Epizentrum der Glam-Metal-Szene. Hier entstanden unzählige MTV-Hits, und der Club wurde zur Anlaufstelle für aufstrebende Musiker, Rockstars, Groupies und Fans.

Obwohl Gazzarri’s 1994 seine Türen schloss und das Gebäude schliesslich zu «Billboard live» – später dann zum «Key Club» unbenannt wurde, bevor dieser Mitte März 2013 endgültig schloss, widerfuhr der Location keine so legendäre Fortsetzung mehr wie früher. Das einzige, was blieb, war dessen Erbe als eines der ikonischsten Kapitel in der Rockgeschichte des Sunset Strip.

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